Theaterklasse 6a bewältigt schwierigen Stoff in herausragender Weise
Es gibt sicherlich Stoffe, die leichter auf die Bühne zu bringen sind als den auf einer sorbischen Volkssage basierenden Roman „Krabat” von Otfried Preußler, der die Themen Heimatlosigkeit, Hexerei und Tod beinhaltet: Der Waisenjunge Krabat begibt sich zur Zeit des Großen Nordischen Krieges (Romanvorlage) bzw. des Dreißigjährigen Krieges (Film) auf Arbeitssuche zur Mühle im Dorf Schwarzkollm, um die sich zahlreiche Geschichten ranken und die auch bereits in seinen Träumen aufgetaucht ist. Bald muss er erfahren, dass es sich bei der Mühle um keinen gewöhnlichen Handwerksbetrieb handelt, sondern dass die Gesellen vom Meister in den schwarzen Künsten unterrichtet werden. Jedes Jahr stirbt ein Geselle, damit der Meister selbst am Leben bleibt. Dass sich Krabat in das Mädchen Kantorka aus dem Dorf verliebt, erleichtert die Situation zunächst nicht.
Der Theaterklasse 6a gelang es jedoch in bewundernswerter Weise, den düsteren Grundtenor des Romans mit viel Gespür für die Atmosphäre der Vorlage sowie mit Gefühl, Schwung und Situationskomik zu einem komplexen und gelungenen Ganzen zu verbinden. Die Rolle des Krabat teilten sich Judith Auernhammer und Titus Rottenbacher, während der Meister von Mathilda Klein und Juliane Zacharias verkörpert wurde. Alle vier Schülerinnen und Schüler überzeugten voll, aber auch alle anderen Rollen waren äußerst stimmig besetzt, nicht zuletzt die von Altgesell Tonda (Clara Bley) und von Kantorka (Lina Bergmann). Darüber hinaus konnte die Inszenierung mit einer Fülle von originellen Ideen aufwarten, zum Beispiel dem Mühlrad, das durch die Schülerinnen und Schüler dargestellt wurde und dem Tanz auf dem Jahrmarkt, den Frau Sontheimer mit den beteiligten Schülerinnen eingeübt hatte.
Herzlichen Glückwunsch an die Theaterklasse 6a und an Theaterlehrerin Annette Obrusnik sowie an alle im Hintergrund Wirkenden, von der Regieassistenz über die Techniker bis hin zu den Zuständigen für Kostüme und Musikauswahl für diese rundum gelungene Aufführung, die die Zuschauer trotz schweißtreibender Temperaturen begeistern konnte!