Theaterklassen im digitalen Theaterfieber beim 1. Digitalen Schultheaterfestival in Bayern
„Es ist gute Tradition, dass das Schultheaterjahr der verschiedenen Schularten in einem Festival seine Krönung findet. Ausgewählte Gruppen präsentieren ihre Jahresproduktionen im Rahmen eines Theaterfestivals. Dass diese Festivals unter den herrschenden Umständen nicht in gewohnter Form stattfinden können, darunter leiden wir. Dabei soll es aber nicht bleiben, auch wenn wir uns bewusst sind: Theater lebt davon, dass sich Menschen, Spieler*innen, Gruppen und Zuschauer*innen dort leibhaftig begegnen und dass dies durch nichts zu ersetzen ist!“
So beginnt das Einladungsschreiben der Landesarbeitsgemeinschaft Theater und Film an den Bayerischen Schulen (LAG) für das 1. digitale Schultheaterfest in Bayern. Die bayerischen Theaterlehrer*innen wollten sich nicht damit abfinden, dass das Fach Theater in die Zwangspause verabschiedet wurde. Und so wurden sie aktiv und stellen eine digitale Festivalversion auf die Beine. Theatergruppen aus ganz Bayern, egal welcher Schulart, waren dazu aufgerufen, einen digitalen Beitrag zu dem Festival zu leisten. Möglich war hier eigentlich alles. Ob es um die Situation der Theatergruppen unter Coronabedingungen, die Proben am eigenen Stück, die unter Umständen jäh beendet werden mussten oder um die Frage des Stellenwerts von Theater im Schulalltag ging – die 28 Gruppen mit über 300 Schüler*innen fanden vielfältige Ausdrucksmöglichkeiten.
In der vorletzten Schulwoche wartete die Festivalleitung dann neben der Präsentation der 28 Beiträge mit einem umfangreichen Rahmenprogramm auf. Die Theaterklassen verfolgten an einem Tag die Eröffnungsveranstaltungen des Festivals gemeinsam am RIG – natürlich unter Einhaltung der Abstandsregeln. Dies war nur durch die tatkräftige Unterstützung engagierter Oberstufenschüler möglich. An diese geht auf diesem Wege ein ganz besondere Dank. Neben der Eröffnungsveranstaltung konnten wir mit den Theaterschülern in Kleingruppen auch zahlreiche Beiträge der anderen Theatergruppen anschauen und besprechen. Und natürlich bildete die Pizza, die es an diesem Nachmittag für alle gab, ebenfalls ein kleines Highlight. Sehr anregend für unsere Theaterklassen war der Austausch mit einer sogenannten Tandemgruppe. So konnte die Theaterklasse 12 des Riemenschneider-Gymnasiums sich mit einer Theaterklasse aus Traunstein intensiv über ihre Arbeiten austauschen. Bemerkenswert hierbei war die fachliche Präzision, mit der die Schüler die Beiträge der Partnergruppe würdigten. Es wurde offensichtlich, dass diese Gruppen verstanden hatten, was die Kunstform Theater ausmacht.
Unsere Schüler konnten drei Beiträge zu diesem Festival beisteuern. Die Theaterklasse 15 (5. Klasse) unter der Leitung von Frau Köhler lieferte mit dem Beitrag „Neu“ eine erfrischende Arbeit, die vor allem durch eine ausgeprägte Spielfreude überzeugte. Das Video der Gruppe können Sie auf unserer Homepage anschauen. Für die Theaterklassen 12 und 13 (6. Klassen) bedeutete die Arbeit für das Festival eine kleine Entschädigung, da ihnen durch die Zwangspause die Möglichkeit genommen wurde, ihre Abschlussproduktion auf die Bühne zu bringen. Auch die Beiträge dieser Klassen finden sich auf unserer Homepage.
Auch wenn dieses Schuljahr für unsere Theaterarbeit gelinde gesagt enttäuschend war, so konnte die Teilnahme an dem digitalen Theaterfest doch noch einiges wettmachen. Das erfreut uns Theaterlehrerinnen besonders und die Theaterkinder ganz offensichtlich auch. Im Folgenden noch ein paar Impressionen des Theaterfestivals.