Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen setzen sich intensiv mit jüdischer Religion und Kultur auseinander
Judentum im Klassenzimmer? Theoretisch möglich. Oder aber: Judentum live vor Ort? Die katholischen Schülerinnen und Schüler aus den 9. Klassen nutzten im Dezember beide Möglichkeiten, um sich intensiv mit der jüdischen Religion und Kultur auseinanderzusetzen. Das jüdische Gemeinde- und Kulturzentrum „Shalom Europa“, das nicht weit vom RIG in Würzburg zu finden ist, bot die beste Gelegenheit, das Lernwissen aus dem Klassenraum mit dem Erleben des „echten Judentums“ zu verbinden.
Unbestrittenes Highlight dort war der Besuch der Synagoge. Alle männlichen Schüler bedeckten, wie es im Judentum bei einem Besuch der Synagoge Regel ist, ihren Kopf mit einer Kippa. Der Guide erläuterte der Klasse zentrale jüdische Symbole und Riten. Besonders fiel der Toraschrein auf, der die wertvolle Pergamentrolle mit den fünf Büchern Mose enthält, die den Juden als heiliges Gesetz gelten.
Im Anschluss daran besuchten wir das jüdische Museum im gleichen Gebäudekomplex. Wie wichtig den Menschen dort die Tora ist, sahen wir an jeder Zimmertür: Überall klebte eine Mesusa am Türpfosten, eine Kapsel mit dem jüdischen Glaubensbekenntnis darin, das beim Betreten der Räume stets an das Wort Gottes erinnert.
Im Museum wurde die Klasse kompetent durch eine Vielzahl religiöser Exponate geführt, die das jüdische Glaubensleben und die Geschichte der Juden in und um Würzburg veranschaulichen. Zu sehen gab es neben mehreren Tora-Rollen zum Beispiel einen Gebetsmantel, viele Fotos und eine Chuppa, unter die jüdische Hochzeit vollzogen wird.
Mit vielen lebendigen Eindrücken vom jüdischen Glaubensleben kehrten die Neuntklässlerinnen und Neuntklässler ans RIG zurück.