Schulleiter Klaus Gerlach wird in einer Festveranstaltung in den Ruhestand verabschiedet
Nicht nur viele Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern waren in die große Sporthalle der Schule gekommen, um Klaus Gerlach in einer Festveranstaltung nach dreizehneinhalb überaus erfolgreichen Jahren als Schulleiter des Riemenschneider-Gymnasiums in den verdienten Ruhestand zu verabschieden. Auch die Schulleiter der anderen Würzburger Gymnasien und weiterer unterfränkischer Gymnasien, Ministerialbeauftragter Dr. Robert Christoph, Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg sowie Dr. Bernd Rottenbacher, Herrn Gerlachs Nachfolger als Schulleiter, und nicht zuletzt Herrn Gerlachs Familie folgten der Einladung des stellvertretenden Schulleiters Stefan Müller, der auch als erster die zahlreichen Gäste begrüßte, und des Personalrats.
Die Reden spiegelten Klaus Gerlachs differenzierte Persönlichkeit wider. So führte Robert Christoph „akkurat“ als das Adjektiv an, das Gerlach am besten beschreibt, während Sandra Hagenauer als Vertreterin des Personalrats betonte, dass man oft bemerken konnte, dass auch „ein Schelm in Klaus Gerlach steckt“, wohingegen Judith Roth-Jörg am meisten Gerlachs Kampfgeist und klare Worte gegenüber dem Sachaufwandsträger, der Stadt Würzburg, in Fragen der Ausstattung der Schule in Erinnerung geblieben sind.
Auch die Reden von Hans-Georg Binsteiner (Schulleiter des benachbarten Siebold-Gymnasiums), von Bettina Bull (Vorsitzende des Elternbeirats), Carsten Diegelmann (Verein der Freunde des Riemenschneider-Gymnasiums), Rainer Wegner (Fachschaft Chemie/Biologie) und Justus Schuster und Fabian Folk (Schülersprecher) waren geprägt von Lob und tiefem Respekt für Klaus Gerlachs Leistungen als Schulleiter, aber auch von kleinen Spitzen und zarter Kritik.
Diese „kritischen Töne“ verstand Klaus Gerlach sehr genau und wusste sie in seiner abschließenden Rede ebenso einzuordnen wie „das Maß an Lob, das man nur bei seiner Verabschiedung oder posthum“ (Originalton Klaus Gerlach) erfährt.
In seiner Zeit als Schulleiter prägte Klaus Gerlach „seine“ Schule nachhaltig: Zu den von ihm angestoßenen und mit großem Engagement vorangetriebenen Neuerungen gehören unter anderem die Einführung der erweiterten Schulleitung, die Öffnung der Schule für Englisch als erste Fremdsprache (neben Latein), die Einführung von Theaterklassen und die Sanierung der naturwissenschaftlichen Räume, allesamt Maßnahmen, die für den Ruf der Schule als moderne und attraktive Bildungseinrichtung große Bedeutung hatten.
Darüberhinaus unterstützte der beliebte Schulleiter wohlwollend und unermüdlich die Aktivitäten des Lehrerkollegiums, der SMV und des Elternbeirats. Auf diese Weise war er maßgeblich mitverantwortlich dafür, dass das Riemenschneider-Gymnasium „Schule ohne Rassismus“, „Erasmus+Schule“ und „Umweltschule“ wurde und dass in den verschiedensten Wettbewerben von „Jugend forscht“ über „Jugend trainiert für Olympia“ bis zu „Stadtradeln“ überragende Erfolge erzielt werden konnten und die Schule in den letzten beiden Jahren jeweils den Unterfränkischen P-Seminar-Preis gewann.
Gerade die (aus seiner Sicht) „verlorene“ Wette beim Stadtradeln, die dazu führte, dass sich die ganze Schulgemeinschaft für den Stadtradel-Sieg einsetzte, wurde in mehreren Reden als Beispiel genannt für Herrn Gerlachs Humor und Originalität als Schulleiter, aber auch für seine Korrektheit und Verlässlichkeit: Für ihn war es eine Selbstverständlichkeit, als Grillmeister beim Sommerfest seinen Wetteinsatz einzulösen „bis die letzte Bratwurst verkauft war“ (Elternbeiratsvorsitzende Bettina Bull).
Die musikalischen Darbietungen bei der Festveranstaltung, die weit mehr waren als „musikalische Untermalung“, so zum Beispiel das vom Chor dargebotene und für Gänsehautmomente sorgende „Meine Zeit steht in deinen Händen“, das von Tobias Debold umgedichtete „Mit 66 Jahren“ (Lehrerchor) und das Klezmer-Stück „Mazel Tov“ der Musikreferendare unterstrichen, dass das Riemenschneider-Gymnasium auch im musikalischen und künstlerischen Bereich herausragend ist.
In seiner Antrittsrede im Jahre 2011 hatte Klaus Gerlach sich als Ziel gesetzt, „eine Schule zu führen, die sich bewegt, nicht zu schnell, aber nicht zu langsam, nicht zu marktschreierisch, aber sichtbar, mit der Bescheidenheit eines hoffentlich immer noch Lernenden und mit dem Selbstbewusstsein eines verantwortlichen Leiters einer Schule.“ Nimmt man die Entwicklung der Schule in den letzten dreizehneinhalb Jahren und die Reden zu seiner Verabschiedung als Maßstab, ist Klaus Gerlach dies in vollem Umfang gelungen.
Die gesamte Schulgemeinschaft wünscht Klaus Gerlach für seinen Ruhestand Glück, Zufriedenheit, gute Gesundheit und viel Freude mit der Familie, den zahlreichen Kindern und Enkeln.
Ad multos annos!
Gerd Michaeli, Pressereferent
Bilder: Sebastian Gündel
